Wenn der Begriff Dual WAN Router fällt, halten das viele Laien für einen Tippfehler oder einen Versprecher. Dabei handelt es sich um einen speziellen Router, der für die Sicherheit und Verlässlichkeit einer durchgehenden Internetverbindung sorgt und an die jeweiligen Ansprüche angepasst werden kann.
Was sind Dual WAN Router?
Kurz gesagt: Ein Router mit zwei WAN (Wide Area Network, zu Deutsch „weiträumiges Netzwerk“) Ports. Hiermit lassen sich zwei Internetanschlüsse mit verschiedenen IPs nutzen, beispielsweise um Unterbrechungen bei der Internetverbindung vorzubeugen. Der Dual WAN Router kann so konfiguriert werden, dass eine Verbindung als Hauptzugang und die zweite Verbindung als Backup zur Sicherung bei Ausfällen des Hauptzugangs genutzt wird. Ebenso ist es aber möglich, beide Zugänge zum Ausgleich der Belastung miteinander zu verbinden, beziehungsweise zu bündeln. Überlastungen werden damit also ebenfalls verhindert.
Wofür eignen sich die Dual WAN Router?
Obwohl die Dual WAN Router unter Technik-Laien eher unbekannt sind, könnten sie für einige dieser die optimale Lösung sein. Denn: Dual WAN Router reduzieren Ausfälle und Überlastungen einer Leitung, wodurch sie beispielsweise die Nachteile schwankender Geschwindigkeiten ausgleichen.
Damit eignen sie sich nicht nur aber insbesondere für abgelegenere Regionen und Orte mit „langer Leitung“, in denen die Höchstleistungen und -geschwindigkeiten der Anbieter nur in der Theorie und auf dem Papier nutzbar sind aber selbst an guten Tagen einfach nicht ankommen. Die Dual WAN Router verhindern dann häufige Ausfälle und Unterbrechungen, was sich nicht nur im privaten Einsatz schnell bewährt. Vor allem, wenn das Internet sich verlässlich zeigen muss – beispielsweise um die Kommunikation mit Geschäftskunden und Mitarbeitern zu gewährleisten – stellen die speziellen Router eine ideale Alternative dar und können viel Ärger ersparen.
Daher eignen sie sich beispielsweise auch für mehrere Nutzer, wie in einem kleinen Unternehmen, Hotel oder Internet-Café.
Was ist der Unterschied zu „normalen“ Routern?
„Normale“ Router verfügen über einen Internet Port, können demzufolge also auch nur eine Leitung nutzen. Kommt es zu einer hohen Belastung dieser Leitung, wird die Geschwindigkeit verringert und es kann schneller zu Ausfällen kommen. Gerade bei häufigen Up- und Downloads ist das ärgerlich, da diese immer wieder unterbrochen werden können. Vor allem bei mehreren Nutzern oder bei Internetzugängen mit ohnehin geringer Leistung treten derlei Störungen öfter auf. Das mag im privaten Bereich noch hinnehmbar sein, ist es im professionellen Einsatz jedoch nicht. Viele kleinere Unternehmen setzen daher auf die sogenannten Dual WAN Router, um derartige Störungen und Probleme zu verhindern. Denn diese Art der Router kann durch die Nutzung zwei Ports eine höhere und verlässlichere Geschwindigkeit und Schutz vor Ausfällen bieten. Wird die Verbindung auf einer Leitung unterbrochen oder überstrapaziert, springt die andere als „Sicherheit“ beziehungsweise Backup ein. Ebenfalls möglich ist es, die Nutzung auf beide Leitungen zu verteilen. Entscheidend ist dabei die jeweilige Konfiguration.
Was ist der der Unterschied zwischen reinen Load-Balancing-Routern und VPN-Routern?
Sogenannte Load-Balancing-Router machen es möglich, mehrfache Leistungskapazitäten optimal zu nutzen. Der Router ist durch seine Loadbalancing Funktion in der Lage, die jeweils ideale Leitung in Abhängigkeit zur Datenmenge auszuwählen und zu nutzen. Zudem können die Dienste verschiedener ISPs verwendet werden. Bei der privaten Verwendung ist das nicht unbedingt nötig, es kann aber bei intensiver Internetnutzung durchaus Vorteile bringen, Prozesse beschleunigen und für alle Teilnehmer eine angepasste und sicherere Verbindung bedeuten.
VPN-Router können auf den ersten Blick Ähnlichkeiten aufweisen. Die Router für ein „virtuelles, privates Netzwerk“ verbinden verschiedene Nutzer unabhängig von deren geographischen Aufenthaltsort so miteinander, als würden sich diese im selben Raum befinden. Durch die private und sichere Verbindung und die Möglichkeit eingeschränkter Zugangsberechtigungen lässt sich so beispielsweise ein Firmennetzwerk aufbauen, dass nicht auf die Geschäftsräume reduziert sein muss. Auch hierbei werden unterschiedliche Leitungen genutzt, im Gegensatz zu den reinen Load-Balancing-Routern steht jedoch die Vernetzung und nicht die optimale Ausnutzung im Vordergrund. Zudem können VPN-Router dazu genutzt werden, den Zugang zum Internet durch eine Art Tunnel – beispielsweise in ein anderes Land zu leiten – und so bestimmte Restriktionen zu umgehen. Auch das kann ein erforderlicher Faktor in Firmennetzwerk sein, wie im Falle von Auslandskorrespondeten, ist jedoch ein bedeutender Unterschied zu den Load-Balancing-Routern.
Dual WAN Router: Einige Modelle im kurzen Überblick
TP-Link TL-ER6020
Der TP-Link TL-ER6020 Dual-WAN Router mit VPN Funktion lässt eine einfache Kontrolle und Steuerung des Surfverhaltens zu, beispielsweise bei Mitarbeitern, Kunden oder Gästen. Das VPN kann vergleichsweise flexibel aufgebaut werden und bietet ein hohes Maß an Sicherheit.
Linksys LRT224 Dual-WAN VPN-Router
Der LRT Dual-WAN VPN Router der Firma Linksys ist speziell auf Unternehmen ausgelegt und kann sowohl direkt vor Ort als auch über eine Remote-Verbindung für eine zuverlässige Internetverbindung sorgen. Die Loadbalancing beziehungsweise Lastverteilungsfunktion erzeugt eine höhere Internetbandbreite durch Bündelung der WAN-Verbindungen und sorgt neben optimaler Nutzung der Kapazität auch für Schutz vor Ausfällen. Der Datenverkehr und Zugriff aller Nutzer kann reguliert und kontrolliert werden.
Dual WAN VPN Router RV042 von CISCO
Speziell auf kleine Unternehmen oder die private Nutzung ausgelegt, ist das Modell von CISCO ein kostengünstiger Router mit einfachen Funktionen. Er bietet neben Loadbalancing und VPN mehrere Erweiterungsmöglichkeiten ist an sich jedoch eine schlichte Basis, beispielsweise für kleinere Zweigstellen.